Karo Dame versus Mittelfinger

14. September 2013

Das SZ-Magazin landete letzte Woche einen beachtlichen journalistischen Coup.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zeigte bei einem Interview ohne Worte der SZ-Magazin-Reihe Sagen Sie jetzt nichts, … , seine Spontanität. Auf die assoziative Frage nach publizierten Zuordnungen seiner Person [Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi usw.], zeigte er spontan und eindeutig, seinen Mittelfinger und setzte dazu ein Gesicht auf, das sich kein Redakteur der Welt besser wünschen könnte.

Peng.

Das SZ-Magazin brachte den Eyecatcher auf der Titelseite, die Lawine wart losgetreten. Das „Stinkefinger“-Foto wurde binnen Stunden mit Highspeed durch die Sozialen Netzwerken getwittert und gepostet, interpretiert und millionenfach mit hämischen Kommentaren bedacht. Idee und Zustandekommen des Fotos, blieben natürlich Nebensache – Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte.

Steinbrücks Spontan-Geste ist seit Tagen Dauerthema und genau genommen, ist dies vielleicht die letzte Chance für den Kanzlerkandidaten der SPD, das Ruder doch noch herum zu reißen – ob seine Berater das allerdings auch so sehen, ist angesichts der ungelenken PR-Arbeit zu bezweifeln.

Wir hätten da einen (zugegeben etwas unkonventionellen) Vorschlag, wie man im Endspurt möglicherweise noch punkten könnte, wie Peer bei polit- und selbstverdrossenen Nichtwählern noch die eine oder andere Stimme abgreifen könnte – und zwar mit einem plakativ plakatierten Guerilla-AdBuster Richtung Kanzler-Kontrahentin Merkel, der Karo Dame der Gesten.

Steinbrücks SZ-Titelbild, darunter: Fuck off, Queen of Diamonds!