Warum Texte von ChatGPT redigiert und lektoriert werden müssen

2. Juli 2025

ChatGPT ist ein leistungsstarkes KI-Tool, das Texte in beeindruckender Qualität generieren kann – schnell, vielseitig und in einer Vielzahl von Stilen und Sprachen. Dennoch sollten von ChatGPT erstellte Inhalte stets redigiert und lektoriert werden, bevor sie veröffentlicht oder anderweitig verwendet werden. Warum das so ist, lässt sich durch eine Reihe sachlicher und praktischer Gründe erklären.

1. Stilistische Feinabstimmung

Obwohl ChatGPT über ein breites Spektrum sprachlicher Stile verfügt, orientiert es sich meist an generischen Mustern. Das bedeutet: Die Texte sind oft korrekt, aber stilistisch unspezifisch. Gerade bei kreativen, wissenschaftlichen oder fachlich anspruchsvollen Texten ist ein individueller Tonfall entscheidend. Ein Lektor kann Feinheiten wie Sprachrhythmus, Tonalität und Zielgruppenansprache präziser anpassen.

2. Inhaltliche Überprüfung und Faktenkontrolle

ChatGPT generiert Inhalte auf Grundlage seines Trainingsdatensatzes, der nicht in Echtzeit aktualisiert wird. Das kann dazu führen, dass veraltete, ungenaue oder sogar frei erfundene („halluzinierte“) Informationen enthalten sind. Ein Redakteur muss daher stets prüfen, ob alle Angaben korrekt und belegbar sind – besonders bei Daten- oder faktenbasierten Texten.

3. Struktur und Argumentation

Während ChatGPT in der Lage ist, logisch aufgebaute Texte zu erzeugen, bleibt die Argumentationsführung mitunter oberflächlich oder wiederholt sich. Eine Nachbearbeitung sorgt für eine stringentere Struktur, klarere Übergänge und eine nachvollziehbare Entwicklung der Gedanken – Elemente, die für überzeugende Texte essenziell sind.

4. Zielgruppenorientierung

KI generiert Texte weitgehend kontextunabhängig. Ein menschlicher Redakteur hingegen kennt Zielgruppen, Branchenanforderungen und kulturelle Nuancen. Ob Marketingtext, Fachartikel oder Bewerbungsanschreiben – erst durch menschliche Nachbearbeitung wird der Text passgenau auf seine Leser zugeschnitten.

5. Vermeidung von Redundanzen und Floskeln

Ein häufiges Manko von KI-generierten Texten ist die Tendenz zu Wiederholungen und allgemeinen Floskeln. Durch sorgfältige Redaktion werden überflüssige Passagen gestrichen, Wiederholungen vermieden und der Text erhält mehr Prägnanz und Lesefluss.

6. Sprachliche Feinheiten und Grammatik

Auch wenn ChatGPT meist grammatikalisch korrekt schreibt, schleichen sich gelegentlich subtile Fehler ein – etwa bei Kommasetzung, Idiomen oder Homonymen. Zudem erkennt die KI nicht immer stilistische Inkonsistenzen oder regionale Sprachgewohnheiten. Ein professionelles Lektorat sichert hier die sprachliche Qualität ab.

ChatGPT ist ein nützliches Werkzeug zur Texterstellung – aber kein Ersatz für menschliches Urteilsvermögen, sprachliche Intuition und fachliche Sorgfalt. Redigieren und Lektorieren sind unerlässliche Schritte, um aus einem guten KI-Text einen hochwertigen, professionellen Inhalt zu machen. Nur durch diese menschliche Qualitätskontrolle wird sichergestellt, dass Texte nicht nur korrekt, sondern auch überzeugend, authentisch und zielgruppengerecht sind.